praesidus dd-45 schmutzige Dutzenduhr

Unter eingefleischten Fans britischer MilitĂ€ruhren gibt es eine Uhrenkollektion, die sich von allen anderen abhebt: die W.W.W. aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Serie, bei Sammlern besser bekannt als „Dirty Dozen“. Die W.W.W. wurde 1945 als erste speziell fĂŒr das MilitĂ€r hergestellte Armbanduhr Großbritanniens eingefĂŒhrt. (kurz fĂŒr Watch, Wrist, Waterproof) wurde von 12 Schweizer Marken (darunter Omega, Jaeger-LeCoultre, Longines, IWC, Vertex, Cyma, Eterna, Timor, Lemania, Buren, Grana und Record) hergestellt, die alle einer britischen Regierung entsprachen Designvorgabe fĂŒr robust gebaute, chronometergenaue und gut ablesbare Felduhren zur AusrĂŒstung von Fachpersonal wie Funkern und ArtillerieschĂŒtzen. In den Jahren seit dem Krieg haben sich die insgesamt etwa 150.000 produzierten „Dirty Dozen“ replica Uhren zu beliebten SammlerstĂŒcken entwickelt, doch die junge amerikanische Marke Praesidus möchte das klassische Erscheinungsbild dieser Zeitmesser auf den modernen Markt bringen. Die neue Praesidus DD-45 „Dirty Dozen“ bietet eine ĂŒberraschend originalgetreue Interpretation des klassischen W.W.W. aus der Kriegszeit. Uhren mit solider Verarbeitung gepaart mit einer Vielzahl von Zifferblattoptionen in einem klassischen, leicht zu tragenden Felduhrenpaket.

Auf den ersten Blick kann man leicht annehmen, dass das 38 mm breite EdelstahlgehĂ€use der Praesidus DD-45 zu groß ist, um historisch korrekt zu sein. Schließlich waren die 40er Jahre eine Ära der 32-mm-Felduhren, und die ModernitĂ€t der Proportionen scheint hier intuitiv falsch zu sein. Einige Beispiele des ursprĂŒnglichen W.W.W. aus den 40er-Jahren sind jedoch vorhanden. (vor allem die Longines-Version) maß diesen moderner wirkenden Durchmesser. Vom GehĂ€usedesign her orientiert sich Praesidus allerdings eher an W.W.W. Modelle von Cyma oder Timor, allerdings mit einigen modernen Verfeinerungen. Die flache, schrĂ€ge LĂŒnette ist die offensichtlichste visuelle Verbindung dieses GehĂ€uses zu seiner Inspiration und wurde hier mit einer Mischung aus radialem BĂŒrsten und glĂ€nzendem Polieren ansprechend veredelt. Dieses radiale BĂŒrsten setzt sich durch die oberen FlĂ€chen der schmalen, sich verjĂŒngenden Laschen fort und sorgt fĂŒr ein weitaus schĂ€rferes und nuancierteres Finish als alle seine EinflĂŒsse aus der Kriegszeit. Ebenso sind die fließenden, sich verjĂŒngenden, polierten Bandanstoßfasen eine völlig neue ErgĂ€nzung dieser GehĂ€useformel, tragen aber ĂŒberraschend viel dazu bei, diesem Design einen helleren, raffinierteren Charakter am Handgelenk zu verleihen. Unterdessen behalten die horizontal gebĂŒrsteten, dicht gepackten vertikalen GehĂ€useseiten einen Teil des Old-School-Tool-Watch-GefĂŒhls bei, ebenso wie die große, nicht signierte, verschraubte Pillbox-Krone.

Britische MilitĂ€ruhren haben oft ein heikles Problem, wenn es um die Gravur des GehĂ€usebodens geht. Auf der Suche nach optischer AuthentizitĂ€t entscheiden sich viele Marken dafĂŒr, diese Art von Uhren mit dem markanten „Broad Arrow“-Emblem zu gravieren, das ein breites Spektrum britischer MilitĂ€rausrĂŒstung, einschließlich Zeitmesser, ziert. Dieses Emblem weist jedoch darauf hin, dass es sich bei dem betreffenden Gegenstand um Eigentum der britischen Regierung handelt, und einige Enthusiasten sind (zu Recht) der Meinung, dass die Aufnahme in eine Ziviluhr bestenfalls geschmacklos und im schlimmsten Fall schlicht unehrlich sei. Praesidus entgeht diesem Sumpf mit dem GehĂ€useboden der DD-45, indem er den „breiten Pfeil“ weglĂ€sst, stĂ¶ĂŸt aber stattdessen auf einen weiteren möglichen Fauxpas. Die erste Zeile der einfachen Gravur im MilitĂ€rstil lautet hier „A-11“, eine Bezeichnung, die Praesidus bereits fĂŒr seine militĂ€risch inspirierten Felduhrendesigns verwendet hat. Leider ist die Bezeichnung A-11 auch die Spezifikation, die das US-MilitĂ€r wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs fĂŒr seine von der Regierung herausgegebenen Felduhren verwendete – was im Wesentlichen bedeutet, dass die Marke diesen britischen Klassiker mit der Seriennummer seines amerikanischen GegenstĂŒcks versehen hat. Obwohl dies zugegebenermaßen kaum Auswirkungen auf das Trageerlebnis hat, dĂŒrften viele patriotische oder auf AuthentizitĂ€t bedachte Liebhaber Anstoß an dieser Art der Kennzeichnung haben. Andererseits wird der Praesidus DD-45 dem „Wasserdicht“-Teil seines W.W.W. gerecht. Bezeichnung weitaus besser als die Originale mit einer soliden Tiefenbewertung von 100 Metern.

Wie das GehĂ€use orientiert sich auch das Zifferblatt der Praesidus DD-45 stark an den „Dirty Dozen“-Uhren von Cyma und Timor, aber die Marke bringt hier eine willkommene Abwechslung in die Sache. KĂ€ufer der DD-45 können das Zifferblatt in den AusfĂŒhrungen „Factory Fresh“, „Patina“ oder „Tropical“ wĂ€hlen, die jeweils unterschiedliche Abnutzungs- und Alterungsgrade aufweisen. Unser TestgerĂ€t kam mit dem vollstĂ€ndig gealterten „Tropical“-Zifferblatt an, das durch chemische und UV-Alterung die ZifferblattoberflĂ€che in ein schönes mattes Mahagonibraun verblasst. Selbst innerhalb dieser matten ZifferblattoberflĂ€che erzeugen die Nuancen des kĂŒnstlichen Alterungsprozesses einzigartige visuelle Details. Beispielsweise weist die HauptzifferblattoberflĂ€che unseres Beispiels unter bestimmten (zugegebenermaßen schwer nachzubildenden) LichtverhĂ€ltnissen schwache diagonale Streifen auf, möglicherweise als Folge eines Pinselstrichs, der zum Auftragen des chemischen Alterungsmittels verwendet wurde. Im Gegensatz dazu erhĂ€lt das versenkte Hilfszifferblatt fĂŒr die 6-Uhr-Sekunde ein krĂ€ftigeres, wĂ€rmeres Sonnenschliff-Finish, wobei bei direktem Licht ein Hauch von Orange durchschimmert. Praesidus kombiniert dies mit einem ĂŒberraschend hellen, sandfarbenen Super-LumiNova-Farbton fĂŒr die Zeiger, Indizes und Ziffern und sorgt so fĂŒr ein zurĂŒckhaltenderes, realistischeres Aussehen als einige der kĂŒnstlich gealterten Konkurrenten dieser Uhr in dieser Preisklasse. Dennoch ist anzumerken, dass der Alterungsprozess die Leuchtleistung erheblich beeintrĂ€chtigt und diese Uhr bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen weitaus weniger hell leuchtet, als man erwarten wĂŒrde. Abgesehen von der Farbgebung ist das Layout hier purer Vintage-„Dirty Dozen“ – ausgewogen, elegant und ĂŒberraschend kunstvoll fĂŒr ein militĂ€risches FeldgerĂ€t. Dies ist eine der einfacheren, weniger verzierten Interpretationen des Grunddesigns, aber optische Verzierungen wie die Eisenbahn-Sekunden- und Minutenspuren, die erhabenen aufgedruckten Indizes und die klaren, luftigen arabischen Stundenziffern machen diese Uhr auch aus dem Jahr 80 zu einem zeitlos schönen Tool-Watch-Design Jahre nach seiner ursprĂŒnglichen GrĂŒndung. Praesidus entscheidet sich dafĂŒr, die DD-45 mit matten, geraden Schwertzeigern im Cyma-Stil und einem gegengewichteten Nadelsekundenzeiger auszustatten, die dazu beitragen, dass dieses Design seinen funktionsorientierten militĂ€rischen Wurzeln nahe kommt.

Im Inneren der Praesidus DD-45 schlĂ€gt das Schweizer Automatikwerk Landeron L24. Damit bleibt der DD-45 auf einer Linie mit dem von der Schweiz angetriebenen „Dirty Dozen“, aber der L24 hat seine ganz eigenen Besonderheiten. Das auffĂ€lligste davon ist der Handaufzug des Uhrwerks. Beim ersten Drehen der Krone ist ein deutliches Ruck zu spĂŒren, was ich spĂ€ter auf die Bewegung zurĂŒckfĂŒhrte, die beim Handaufzug in den Rotor eingreift. Abgesehen von der zusĂ€tzlichen potenziellen Belastung des Aufzugssystems ist die L24 ansonsten eine ordentliche Leistung, mit einer Gangreserve von 40 Stunden bei einer Schlagfrequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Zur VervollstĂ€ndigung der DD-45 bietet Praesidus die Uhr entweder mit einem gewebten olivgrĂŒnen Perlonarmband, einem Edelstahlarmband im Bonklip-Stil oder einem stark patinierten Lederarmband in zifferblattpassendem Mahagonibraun an. Unser Exemplar war mit dem Lederarmband ausgestattet und der Grad der OberflĂ€chendetails, der Tonvariationen und der Geschmeidigkeit ĂŒbertrifft in dieser Preisklasse fast alles. Es handelt sich um einen Riemen, der den 80-Jahre-Out-of-the-Box-Charakter des DD-45 effektiv zum Ausdruck bringt und sich als perfekter Begleiter fĂŒr schwere Bomberjacken oder eher legere Alltagskleidung eignet.

Die britische „Dirty Dozen“-Serie militĂ€rischer Felduhren gehört nach wie vor zu den gefragtesten Uhrendesigns des Zweiten Weltkriegs, und obwohl die Preise fĂŒr authentische Exemplare im Laufe der Jahre deutlich gestiegen sind, ist das Grunddesign nach wie vor ansehnlich und leistungsfĂ€hig. Die neue Praesidus DD-45 demonstriert dies hervorragend, indem sie dieses charismatische MilitĂ€ruhrendesign fĂŒr die breite Masse zugĂ€nglich macht und es gleichzeitig mit einer wirklich beeindruckenden Verarbeitung, Haltbarkeit und einer soliden Auswahl an Optionen aktualisiert. Die Praesidus DD-45 kann ab sofort ĂŒber die E-Commerce-Plattform der Marke vorbestellt werden. Der Standardverkauf beginnt am 14. MĂ€rz 2024. Der UVP fĂŒr diese Uhr liegt zum Zeitpunkt der Drucklegung bei 900 USD.

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